
"THE ANVIL USUALLY LASTS LONGER THAN
THE HAMMER" — VON GALEN
Hart Werden! Fest Bleiben!
It follows the full text transcript of
Bishop von Galen's Hart werden! Fest Bleiben!
(Become Hard! Remain Firm!)
sermon, delivered at the Liebfrauen Church in Munster,
Germany — July 20, 1941.
Go here for
the English translation of this sermon.

 |
Am heutigen Sonntag wird in allen Gemeinden der Di�zese, |
die bisher selbst nicht durch Kriegssch�den
gelitten haben, die von mir angeordnete Kollekte
gehalten f�r die Bewohner der Stadt M�nster. Ich
hoffe, da� es durch das Eingreifen der daf�r
zust�ndigen staatlichen und st�dtischen Stellen
und durch die br�derliche Hilfe der Katholiken
unseres Bistums, deren Spenden die
Caritasstellen verwalten und verteilen werden,
gelingen wird, vielerlei Not zu lindern.
Gott
sei Dank: Seit mehreren Tagen haben neue
Angriffe der Kriegsgegner unsere Stadt nicht
mehr erreicht. Aber leider mu� ich es sagen: Die
Angriffe unserer Gegner im Innern des Landes,
deren Beginn ich am vorigen Sonntag in St.
Lamberti besprochen habe, sind in der letzten
Woche, unbek�mmert um unsere Proteste,
unbek�mmert um das Herzeleid, das dadurch den
Betroffenen und ihren Angeh�rigen bereitet wird,
fortgef�hrt worden.
Am vorigen Sonntag habe ich
es �ffentlich beklagt, als himmelschreiendes
Unrecht bezeichnet, da� die Gestapo die
Ordensniederlassungen der Immakulata-Schwestern
in Wilkinghege und der Jesuiten in M�nster
aufgehoben, H�user und Inventar beschlagnahmt
und die Bewohner auf die Stra�e gejagt, aus der
Heimat vertrieben hatte. Auch das Lourdeskloster
an der Frauenstra�e in M�nster wurde f�r die
Gauleitung beschlagnahmt. Ich wu�te damals noch
nicht, da� am gleichen Tage, am Sonntag, dem 13.
Juli, die Gestapo das Kamilluskolleg in St.
Mauritz-Sudm�hle und unsere Benediktinerabtei
St. Josef in Gerleve bei Coesfeld besetzte,
beschlagnahmte und die Patres und Br�der dort
vertrieb. Sie mu�ten am gleichen Tage Westfalen
verlassen.
Am 15. Juli wurden auch die
Benediktinerinnen von der Ewigen Anbetung in
Vinnenberg bei Warendorf ausgetrieben und �ber
die Provinzgrenze gejagt. Am 17. Juli mu�ten die
Kreuzschwestern in Haus Aspel bei Rees ihr
Besitztum und den Kreis Rees verlassen. H�tte
nicht christliche Liebe sich all dieser
Obdachlosen erbarmt, so w�ren diese Frauen und
M�nner dem Hunger und den Unbilden der Witterung
�berlassen.
Vor wenigen Stunden bekam ich nun
auch noch die Trauernachricht, da� gestern, am
19. Juli, zum Abschlu� dieser zweiten
Schreckenswoche f�r unser M�nsterland, die
Gestapo
auch das deutsche Provinzialhaus der Missionare
vom heiligsten Herzen Jesu, das euch allen
wohlbekannte gro�e Missionskloster in Hiltrup,
besetzt, beschlagnahmt und enteignet hat. Die
noch dort wohnenden Patres und Br�der mu�ten bis
gestern abend 8 Uhr ihr Heim und ihren Besitz
verlassen. Auch sie sind aus Westfalen und
wiederum auch aus der Rheinprovinz ausgewiesen.
Die dort noch wohnenden Patres und Br�der: Ich
sage das mit besonderer Betonung: denn aus den
Reihen der Hiltruper Missionare stehen zur Zeit,
wie ich k�rzlich zuverl�ssig erfuhr, 161 M�nner
als deutsche Soldaten im Felde, teilweise direkt
vor dem Feinde, 53 Patres von Hiltrup sind als
Sanit�ter im Dienste der verwundeten Soldaten
t�tig, 42 Theologen und 66 Br�der dienen als
Soldaten mit der Waffe dem Vaterland, sind
teilweise schon mit dem Eisernen Kreuz, dem
Sturmabzeichen und anderen Auszeichnungen
geschm�ckt. �hnlich ist es bei den Patres
Kamillianern von Sudm�hle, bei den Jesuiten von
Sentmaring und bei den Benediktinern von St.
Josef in Gerleve! W�hrend diese deutschen M�nner,
in treuer Kameradschaft mit den anderen
deutschen Br�dern, unter Einsatz ihres Lebens,
gehorsam ihrer Pflicht, f�r die Heimat k�mpfen,
wird ihnen im Vaterland r�cksichtslos und ohne
jeden Rechtsgrund die Heimat genommen, das
kl�sterliche Vaterhaus zerst�rt! Wenn sie, wie
wir hoffen, siegreich wiederkommen, finden sie
ihre Klosterfamilie von Haus und Hof vertrieben,
ihre Heimat von Fremden, von Feinden besetzt!
Was soll das? Wie soll das enden? Es handelt
sich nicht etwa darum, f�r obdachlose Bewohner
von M�nster eine vor�bergehende Unterkunft zu
schaffen. Die Ordensleute waren bereit und
entschlossen, ihre Wohnung f�r solche Zwecke
aufs �u�erste einzuschr�nken, um gleich Anderen
Obdachlose aufzunehmen und zu verpflegen. Nein,
darum handelt es sich nicht: Im
Immakulatakloster in Wilkinghege richtet sich,
wie ich h�re, die Gaufilmstelle ein. Man sagt
mir, in der Benediktinerabtei St. Josef werde
ein Entbindungsheim f�r uneheliche M�tter
eingerichtet. Was in Sentmaring, in Sudm�hle und
Vinnenberg eingezogen ist, habe ich noch nicht
erfahren. Ich bin ja �berhaupt ohne amtliche
Benachrichtigung gelassen. Und keine Zeitung hat
bisher von den gefahrlosen Siegen, die in diesen
Tagen die Beamten der Gestapo �ber wehrlose
deutsche M�nner und schutzlose deutschen Frauen
errungen haben und von den Eroberungen, die die
Gauleitung in der Heimat am Eigentum deutscher
Volksgenossen gemacht hat!
Ich bin am Montag,
dem 14. Juli, pers�nlich beim Herrn
Regierungspr�sidenten gewesen und habe ihn um
Schutz f�r die Freiheit und das Eigentum
schuldloser deutscher Menschen gebeten. Er hat
mir erkl�rt, da� die Gestapo eine v�llig
selbst�ndige und von der Regierung unabh�ngige
Beh�rde sei, in deren Ma�nahmen er nicht
eingreifen k�nne. Er hat mir aber versprochen,
meine Beschwerden und Bitten sofort dem Herrn
Oberpr�sidenten und Gauleiter Dr. Meyer
vorzutragen. Es hat nichts gen�tzt!
Am gleichen
Montag dem, 14. Juli, habe ich an die
Reichskanzlei des F�hrers in Berlin ein
Telegramm gesandt mit folgendem Wortlaut:
Nachdem
seit dem 6. Juli die Kriegsgegner die Stadt
M�nster in furchtbaren Nachtangriffen zu
zerst�ren suchen, hat die Gestapo am 12. Juli
begonnen, die Kl�ster und Ordensh�user in Stadt
und Umgebung zu beschlagnahmen und samt Inventar
zu Gunsten der Gauleitung zu enteignen.
Die
Bewohner, schuldlose deutsche M�nner und Frauen,
ehrenhafte Mitglieder deutscher Familien, deren
Angeh�rige zum Teil als Soldaten f�r Deutschland
k�mpfen, werden ihres Heimes beraubt, auf die
Stra�e gejagt, aus der Heimatprovinz verbannt.
Ich bitte den F�hrer und Reichskanzler im
Interesse der Gerechtigkeit und der
Geschlossenheit der inneren Front um Schutz f�r
die Freiheit und das Eigentum dieser ehrenwerten
deutschen Menschen gegen die Willk�rma�nahmen
der Gestapo und gegen Beraubung zu Gunsten der
Gauleitung.
�hnliche Bitten habe ich
telegraphisch dem Reichsstatthalter f�r Preu�en,
Reichsmarschall Hermann G�ring, dem
Reichsinnenminister, dem Reichskirchenminister,
und schlie�lich auch noch dem Oberkommando der
Wehrmacht unterbreitet. Ich hatte gehofft, da�,
wenn nicht Erw�gungen der Gerechtigkeit, so doch
wenigstens die Erkenntnis der Folgen f�r die
Geschlossenheit der inneren Front jetzt im
Kriege jene Stellen bewegen w�rden, dem Vorgehen
der Gestapo gegen unsere Br�der und Schwestern
Einhalt zu tun, und da� man schuldlosen
deutschen Frauen ritterlichen Schutz nicht
versagen w�rde.
Es war vergebens: das Vorgehen
wurde fortgesetzt und jetzt ist bereits
eingetreten, was ich schon lange vorausgesehen
und am vorigen Sonntag vorausgesagt habe: Wir
stehen vor den Tr�mmern der inneren
Volksgemeinschaft, die in diesen Tagen
r�cksichtslos zerschlagen worden ist!
Ich habe
den Regierungspr�sidenten, die Herren Minister,
das Oberkommando der Wehrmacht eindringlich
darauf hingewiesen, wie die Gewalttaten gegen
unbescholtene deutsche M�nner, wie diese Rohheit
gegen�ber wehrlosen deutschen Frauen, die aller
Ritterlichkeit Hohn spricht und nur aus einem
abgr�ndigen Ha� gegen die christliche Religion
und gegen die katholische Kirche entspringen
kann, wie diese Machenschaften geradezu wie
Sabotage und Sprengung der Volksgemeinschaft
wirken. Volksgemeinschaft mit den M�nnern,
die unsere Ordensleute, unsere Br�der und
Schwestern ohne Rechtsgrund, ohne Untersuchung,
Verteidigungsm�glichkeit und Gerichtsurteil wie
Freiwild aus dem Lande hetzen?
Nein! Mit ihnen
und allen daf�r Verantwortlichen ist mir keine
Gemeinschaft im Denken und F�hlen mehr m�glich!
Ich werde sie nicht hassen, ich w�nsche von
Herzen, da� sie zur Einsicht kommen und sich
bekehren; wie ich auch sofort ein f�rbittendes
Gebet zum Himmel gesandt habe f�r die Seele des
am 5. Juli pl�tzlich verstorbenen
Ministerialdirigenten Roth. Er war katholischer
Priester der Erzdi�zese M�nchen, war seit Jahren
ohne Erlaubnis und gegen den Willen seines
Bischofs Beamter im Reichskirchenministerium und
hat gar viele, die Rechte der Kirche verletzende,
die W�rde der Kirche kr�nkende Schriftst�cke f�r
den Minister Kerrl verfa�t und unterzeichnet.
Jetzt ist er bei einer Bootsfahrt auf dem Inn
verungl�ckt und im rei�enden Strom ertrunken.
Gott sei seiner armen Seele gn�dig!
So wollen
wir nach dem Gebot des Heilands beten f�r alle,
die uns verfolgen und verleumden! Aber, solange
sie sich nicht �ndern, solange sie fortfahren,
Unschuldige zu berauben, aus dem Lande zu
treiben, einzukerkern, solange lehne ich jede
Gemeinschaft mit ihnen ab!
Nein, die
Gemeinsamkeit in Gesinnung und Streben in
unserem Volk ist gegen unseren Willen,
ungeachtet unserer Warnungen unheilbar gest�rt.
Ich kann mir nicht vorstellen, da� unsere
alteingesessenen B�rger und Bauern, Handwerker
und Arbeiter, da� unsere Frauen, da� eure V�ter,
Br�der und S�hne, die jetzt an der Front ihr
Leben f�r Deutschland einsetzen, mit den
Verfolgern und Vertreibern unserer Ordensleute
irgendwie Gesinnungsgemeinschaft pflegen werden.
Wir werden ihnen gehorchen, soweit sie als
Vertreter der rechtm��igen Obrigkeit uns Befehle
zu erteilen haben. Aber Gesinnungsgemeinschaft,
ein Gef�hl innerer Verbundenheit mit diesen
Kirchenverfolgern, mit diesen Klosterst�rmern,
die wehrlose Frauen und M�dchen, Kinder unserer
besten Familien, unsere Schwestern aus ihrer
kl�sterlichen Heimat jagen, wo sie, teilweise
seit Jahrzehnten, in Arbeit und Gebet unserem
Volke nur Gutes getan haben, das kann es f�r uns
nicht geben! Ich m��te mich sch�men vor Gott und
vor euch, ich m��te mich sch�men vor unseren
edlen deutschen Vorfahren, vor meinem
ritterlichen seligen Vater, der meine Br�der und
mich mit unerbittlichem Ernst zu zarter
Hochachtung vor jeder Frau und jedem M�dchen, zu
ritterlichem Schutz aller unschuldig Bedr�ngten,
besonders jener, die als Frauen Abbilder
unserer eigenen M�tter, ja der lieben
Gottesmutter im Himmel sind, ermahnt, erzogen
und angeleitet hat, wenn ich Gemeinschaft
halten w�rde mit jenen, die schutzlose Frauen
aus Heim und Heimat vertreiben, und obdachlos
und mittellos aus dem Lande jagen!
Dazu kommt,
was ich schon am letzten Sonntag in der
Lambertikirche ausf�hrlich bewiesen habe, was
ich heute noch einmal mit gro�em Ernst aus Liebe
zu Volk und Vaterland warnend wiederhole: Dieses
strafweise Vorgehen der Gestapo gegen Schuldlose,
ohne gerichtliches Verfahren, ohne
Verteidigungsm�glichkeit, die "verteidigungslose
Verdammung von vornherein Verurteilter und
jeglicher Verteidigungsmittel Beraubter", wie
Reichsminister Dr. Frank es genannt hat,
zerst�rt die Rechtssicherheit, untergr�bt das
Rechtsbewu�tsein und vernichtet das Vertrauen
auf die Staatsf�hrung.
Gewi�, wir Christen
machen keine Revolution! Wir werden weiter treu
unsere Pflicht tun im Gehorsam gegen Gott, aus
Liebe zu unserem deutschen Volk und Vaterland.
Unsere Soldaten werden k�mpfen und sterben f�r
Deutschland, aber nicht f�r jene Menschen, die
durch ihr grausames Vorgehen gegen unsere
Ordensleute, gegen ihre Br�der und Schwestern,
unsere Herzen verwunden und dem deutschen Namen
vor Gott und den Mitmenschen Schmach antun. Wir
k�mpfen tapfer weiter gegen den �u�eren Feind.
Gegen den Feind im Innern, der uns peinigt und
schl�gt, k�nnen wir nicht mit Waffen k�mpfen. Es
bleibt uns nur ein Kampfmittel: starkes, z�hes,
hartes Durchhalten!
Hart werden! Fest bleiben!
Wir sehen und erfahren jetzt deutlich, was
hinter den neuen Lehren steht, die man uns seit
einigen Jahren aufdr�ngt, denen zuliebe man die
Religion aus den Schulen verbannt hat, unsere
Vereine unterdr�ckt hat, jetzt katholische
Kinderg�rten zerst�ren will: abgrundtiefer Ha�
gegen das Christentum, das man ausrotten m�chte.
Wenn ich recht unterrichtet bin, hat das ja auch
der Schulungsleiter Schmidt vor 14 Tagen in der
Stadthalle hier vor einem zwangsweise geladenen
Publikum, darunter Sch�ler und Sch�lerinnen,
offen ausgesprochen, und Herr Kreisleiter
Miering hat begeistert Beifall gespendet und
versprochen, f�r die Ausf�hrung solcher Pl�ne
sich einzusetzen.
Hart werden! Fest bleiben!
Wir
sind in diesem Augenblick nicht Hammer, sondern
Ambo�. Andere, meist Fremde und Abtr�nnige,
h�mmern auf uns, wollen mit Gewaltanwendung
unser Volk, uns selbst, unsere Jugend neu formen,
aus der geraden Haltung zu Gott verbiegen. Wir
sind Ambo� und nicht Hammer! Aber seht einmal zu
in der Schmiede! Fragt den Schmiedemeister und
la�t es euch von ihm sagen: Was auf dem Ambo�
geschmiedet wird, erh�lt seine Form nicht nur
vom Hammer, sondern auch vom Ambo�.
Der Ambo�
kann nicht und braucht auch nicht
zur�ckzuschlagen, er mu� nur fest, nur hart sein!
Wenn er hinreichend z�h, fest, hart ist, dann
h�lt meistens der Ambo� l�nger als der Hammer.
Wie heftig der Hammer auch zuschl�gt, der Ambo�
steht in ruhiger Festigkeit da und wird noch
lange dazu dienen, das zu formen, was neu
geschmiedet wird. Was jetzt geschmiedet wird,
das sind die zu Unrecht Eingekerkerten, die
schuldlos Ausgewiesenen und Verbannten. Gott
wird ihnen beistehen, da� sie Form und Haltung
christlicher Festigkeit nicht verlieren, wenn
der Hammer der Verfolgung sie bitter trifft und
ihnen ungerechte Wunden schl�gt.
Was in diesen
Tagen geschmiedet wird, sind unsere Ordensleute,
Patres, Br�der und Schwestern. Ich habe
vorgestern einen Teil der Vertriebenen in ihren
provisorischen Unterk�nften besuchen k�nnen und
mit ihnen gesprochen. Ich habe mich erbaut und
begeistert an der tapferen Haltung der braven
M�nner, der schwachen, wehrlosen Frauen, die man
roh und r�cksichtslos aus ihrer Klosterheimat,
aus der Kapelle und der N�he des Tabernakels
verjagte, die erhobenen Hauptes, im Bewu�tsein
ihrer Schuldlosigkeit, in die ungewisse
Verbannung gehen, vertrauend auf jenen, "der die
V�gel des Himmels speist und die Lilien des
Feldes kleidet", ja freudig, in jener Freude,
die der Heiland seinen J�ngern anbefiehlt:
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen
verfolgen und hassen um meinetwillen! Freuet
euch und frohlocket, denn euer Lohn ist gro� im
Himmel!
Wahrhaftig, diese M�nner und Frauen
sind Meisterwerke der g�ttlichen
Schmiedewerkstatt.
Was in dieser Zeit
geschmiedet wird zwischen Hammer und Ambo�, ist
unsere Jugend: die heranwachsende, die noch
unfertige, die noch bildungsf�hig weiche Jugend!
Wir k�nnen sie den Hammerschl�gen des Unglaubens,
der Christentumsfeindlichkeit, der falschen
Lehren und Sitten nicht entziehen. Was wird
ihnen vorgetragen und aufgedr�ngt in ihren
Heimabenden und den Dienststunden jener
Jugendvereinigungen, denen sie, wie man sagt,
unter Zustimmung ihrer Eltern freiwillig
beigetreten sind? Was h�ren sie in den
Schulen, in die heute alle Kinder ohne R�cksicht
auf den Willen der Eltern hineingezwungen werden?
Was lesen sie in den neuen Schulb�chern?
La�t
euch doch, christliche Eltern, die B�cher zeigen,
besonders die Geschichtsb�cher der h�heren
Schulen! Ihr werdet entsetzt sein, mit welcher
Unbek�mmertheit um die geschichtliche Wahrheit
dort versucht wird, die unerfahrenen Kinder mit
Mi�trauen gegen Christentum und Kirche, ja mit
Ha� gegen den christlichen Glauben zu erf�llen!
In den bevorzugten staatlichen Lehranstalten,
den Hitlerschulen und den neuen Lehranstalten
f�r k�nftige Lehrer und Lehrerinnen, wird jeder
christliche Einflu�, ja jede wirklich religi�se
Bet�tigung grunds�tzlich ausgeschlossen. Und was
geschieht mit den im letzten Fr�hjahr unter
Hinweis auf die Luftgefahr in ferne Gegenden
verschickten Kindern? Wie steht es mit dem
Religionsunterricht f�r sie und mit der �bung
der Religion? Christliche Eltern, um all das
m��t ihr euch k�mmern, sonst vers�umt ihr eure
heiligsten Pflichten, sonst k�nnt ihr nicht
bestehen vor eurem Gewissen und vor jenem, der
euch die Kinder anvertraut, damit ihr sie auf
den Weg zum Himmel f�hrt!
Wir sind Ambo� nicht
Hammer! Ihr k�nnt eure Kinder, das Edle, aber
noch ungeh�rtete und ungest�hlte Rohmetall,
leider den Hammerschl�gen der
Glaubensfeindlichkeit, der Kirchenfeindlichkeit
nicht entziehen. Aber auch der Ambo� formt mit.
La�t euer Elternhaus, la�t eure Elternliebe und
-treue, la�t euer vorbildliches Christenleben
der starke, z�he, feste und unersch�tterliche
Ambo� sein, der die Wucht der feindlichen
Schl�ge auff�ngt, der die noch schwache Kraft
der jungen Menschen immer wieder st�rkt und
befestigt in dem heiligen Willen, sich nicht
verbiegen zu lassen aus der Richtung zu Gott.
Was in dieser Zeit geschmiedet wird, sind fast
ohne Ausnahme wir alle. Wie viele sind abh�ngig
durch Pensionen, Staatsrenten, Kinderbeihilfen
und anderes! Wer ist denn heute noch unabh�ngig
und freier Herr in seinem Besitz oder Gesch�ft?
Es mag sein, da�, zumal im Kriege, eine starke
�berwachung und Lenkung, ja auch die
Zusammenfassung und Zwangssteuerung von
Produktion und Wirtschaft, von Erzeugung und
Verbrauch notwendig ist, und wer wird das nicht
aus Liebe zu Volk und Vaterland willig tragen!
Aber damit ist auch eine Abh�ngigkeit jedes
einzelnen von vielen Personen und Dienststellen
gegeben, die nicht nur die Freiheit des Handelns
beschr�nken, sondern auch die freie
Unabh�ngigkeit der Gesinnung in schwere Gefahr
und Versuchung bringen, wenn diese Personen und
Dienststellen zugleich eine
christentumsfeindliche Weltanschauung vertreten
und bei den von ihnen abh�ngigen Menschen
durchzusetzen suchen. Erst recht ist solche
Abh�ngigkeit gegeben bei allen Beamten. Und
welcher Mut, welcher Heldenmut mag f�r manche
Beamten dazu geh�ren, sich trotz allen Druckes
noch immer als echte Christen, als treue
Katholiken zu erweisen und �ffentlich zu
bekennen!
Wir sind zur Zeit Ambo�, nicht Hammer!
Bleibt stark und fest und unersch�tterlich wie
der Ambo� bei allen Schl�gen, die auf ihn
niedersausen; in treuestem Dienst f�r Volk und
Vaterland, aber auch stets bereit, in �u�erstem
Opfermut nach dem Wort zu handeln: "Man mu� Gott
mehr gehorchen als den Menschen!" Durch das vom
Glauben geformte Gewissen spricht Gott zu jedem
von uns. Gehorcht stets unweigerlich der Stimme
des Gewissens.
Nehmt euch zum Beispiel und
Vorbild jenen preu�ischen Justizminister der
alten Zeit, ich habe ihn fr�her schon einmal
erw�hnt, dem einst sein K�nig Friedrich der
Gro�e das Ansinnen stellte, er solle sein
gesetzm��ig gef�lltes Gerichtsurteil nach dem
Wunsche des Monarchen umsto�en und ab�ndern. Da
hat dieser echte Edelmann, ein Herr von
M�nchhausen, seinem K�nig die prachtvolle
Antwort gegeben: "Mein Kopf steht eurer Majest�t
zur Verf�gung, aber nicht mein Gewissen!" Er
wollte damit sagen: Ich bin bereit, f�r meinen
K�nig zu sterben, ja ich w�rde im Gehorsam sogar
den Tod von Henkershand annehmen. Mein Leben
geh�rt dem K�nig, nicht mein Gewissen; das
geh�rt Gott!
Ist das Geschlecht solcher
Edelleute, die so gesinnt sind und so handeln,
sind die preu�ischen Beamten dieser Art
ausgestorben? Gibt es nicht mehr B�rger und
Bauern, Handwerker und Arbeiter von gleicher
Gewissenhaftigkeit und gleichem Edelmut? Das
kann, das will ich nicht glauben! Und darum noch
einmal: Werdet hart! Werdet fest! Bleibt
standhaft, wie der Ambo� unter den
Hammerschl�gen! Es kann sein, da� der Gehorsam
gegen Gott, die Treue gegen das Gewissen mir
oder euch das Leben, die Freiheit, die Heimat
kostet. Aber: "Lieber sterben als s�ndigen!"
M�ge Gottes Gnade, ohne die wir nichts verm�gen,
euch und mir diese unersch�tterliche Festigkeit
geben und erhalten!
Meine lieben Katholiken von
M�nster! Nachdem in der Nacht vom 7. zum 8. Juli
das Seitenschiff des Domes von einer Sprengbombe
durchschlagen war, hat in der folgenden Nacht
eine an der Au�enwand herabkommende Bombe den
Ludgerusbrunnen, das Denkmal der R�ckkehr des
seligen Bischofs Johann Bernhard aus der
Verbannung im Jahre 1884, zerst�rt. Die Statuen
der beiden Bisch�fe Luitger und Erpho an beiden
Seiten des Denkmals sind stark besch�digt.
Fast unzerst�rt geblieben ist die Steinfigur des
hl. Ludger, des Apostels unseres M�nsterlandes
und ersten Bischofs von M�nster.
Segnend und zum
Himmel weisend erhebt er die unbesch�digt
gebliebene rechte Hand, gleich als sollte uns
durch die fast wunderbare Errettung dieses
Bildes die Mahnung zugerufen werden: "Was auch
kommen mag, haltet fest an dem von Gott
geoffenbarten, von den Vorfahren ererbten
katholischen Glauben. In aller Zerst�rung
menschlicher Werke, in aller Not und Sorge, in
aller Bedr�ngnis und Verfolgung — Empor die
Herzen!" St. Ludger ermahnt euch. Ich, sein 70.
Nachfolger auf dem m�nsterischen Hirtenstuhl,
ermahne euch mit den Worten, die in der ersten
Christenverfolgung der Apostel Petrus, der erste
Papst, den bedr�ngten Christen schrieb:
Dem�tigt
euch unter Gottes allm�chtige Hand, dann wird er
zur rechten Stunde euch erh�ren. Werft alle
Sorgen auf ihn, denn er nimmt sich eurer an.
Seid n�chtern und wachsam, denn euer Feind, der
Teufel, geht umher wie ein nach Beute br�llender
L�we . . . Widersteht ihm standhaft im Glauben
... Der Gott aller Gnaden, der euch durch Jesus
Christus berufen hat, nach kurzer Leidenszeit in
seine Herrlichkeit einzugehen, er wird euch
ausr�sten, st�rken, festmachen! Ihm sei Ehre und
Herrschaft von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
(1
Petr 5)
Lasset uns beten f�r unsere verbannten
Ordensleute, f�r alle, die ungerecht leiden
m�ssen, f�r alle Notleidenden, f�r unsere
Soldaten, f�r M�nster und seine Bewohner, f�r
unser Volk und Vaterland und seinen F�hrer.

More History
|
|